Mit Erasmus+ in Frankreich

Hallo, ich heiße Alva und bin 13 Jahre alt. Ich gehe in die 8. Klasse und habe seit der 7. Klasse Französischunterricht. Mit Erasmus habe ich vom 2. März bis zum 12. April 2024 an einem Schüleraustausch in der Stadt Rennes (Frankreich, Bretagne) teilgenommen.

Während dieser sechs Wochen in Frankreich sind mir viele Unterschiede zu Deutschland aufgefallen. Die Schülerinnen und Schüler haben meist bis 15:30 Uhr oder 16:30 Uhr Unterricht. Jeden Mittwoch haben alle Schulen um 12 Uhr frei. Die Schule ist von einem Zaun umgeben und man kann nur zu bestimmten Zeiten die Schule verlassen, da der Zaun immer abgeschlossen ist. Wenn man die Schule verlassen möchte, muss man seinen Stundenplan vorzeigen, um zu bestätigen, dass man zur Schule gehört oder schon gehen darf. 

Die Schülerinnen und Schüler haben ziemlich viele Hausaufgaben, weshalb meine Austauschschülerin auch meistens nach der Schule in ihrem Zimmer war, um ihre Hausaufgaben zu machen. Die Leistungserwartungen an die Schülerinnen und Schüler erscheinen mir höher als in Deutschland. Die Lehrer sind strenger, es gibt mehr Regeln, die Klassen sind leiser und Leistung steht im Vordergrund. 

Es gibt keine Klassenräume, da jedes Jahr die Klassen gewechselt werden. Die Lehrer haben ihren eigenen Raum, wo die Schülerinnen und Schüler zu jeder Stunde selbst hingehen müssen. 

In der Mensa kann man sich ein Tablett nehmen und sich verschiedene Vorspeisen nehmen. Brötchen, Milch, Joghurt und Salat gibt es täglich. Kuchen, Käse und kleine Essensvariationen gab es immer nur an bestimmten Tagen. Anders als bei uns gibt es keine vegetarischen Tage in der Schule.

Mich hat sehr überrascht, dass die Schülerinnen und Schüler in der Schule nicht frühstücken und keine Möglichkeit haben, etwas zu essen zu kaufen. 

In den Schulen ist Religion verboten. Menschen, die ein Kopftuch tragen, müssen dies abnehmen und man darf nicht zu sehr zeigen, welcher Religion man angehört. Das ist der Grund, warum es auch keinen Religionsunterricht in den Schulen gibt.

Ich persönlich würde einen Schüleraustausch mit Erasmus sehr empfehlen. In der Zeit, in der ich in Frankreich war, habe ich zwar sehr viel Unterrichtsstoff verpasst, den ich wieder aufholen musste, aber dafür habe ich viele unvergessliche Erfahrungen gemacht. Ich habe viel erlebt, habe neue Freunde gefunden, habe einen Einblick in das französische Schulsystem bekommen und eine tolle Zeit gehabt.