Mit Erasmus+ in Frankreich (Rennes)

Hallo, ich bin Kai aus der 9d und lerne seit 3 Jahren mit 3 Stunden pro Woche Französisch. Vom 1. September 2023 bis zum 6. Oktober 2023 habe ich an einem individuellen 5-wöchigen Austausch in Frankreich, in die Stadt Rennes (Bretagne), teilgenommen. Meine Austauschschülerin Azilis und ich haben durch ihren Wunsch, nach Deutschland zu gehen, Kontakt durch unsere Schulen erhalten. Im Mai/Juni 2023 hat sie ihren Aufenthalt in Münster und bei mir verbracht.

Ich bin am 1. September alleine von Frankfurt nach Rennes geflogen, wo ich dann von meiner Gastfamilie abgeholt wurde. Weil ihre Eltern getrennt leben, habe ich unter der Woche, gemeinsam mit Azilis, bei ihrer Mutter und am Wochenende bei ihrem Vater gewohnt. Am Wochenende sind wir oft in andere Städte gefahren oder haben ihre Freunde besucht. Unter der Woche hatten wir meistens keine Zeit etwas zusammen zu unternehmen, außer zur Schule zu gehen. Am Anfang haben wir eigentlich nur English miteinander gesprochen. Nach der zweiten Woche wurde mit mir oft auf Französisch geredet. Außerdem konnte ihre Mutter nur ein bisschen Englisch, weshalb sie die ganze Zeit mit mir französisch gesprochen hat.

Die Schule in Frankreich war im Vergleich zu meiner Schule sehr streng. Um das Gelände zu betreten oder zu verlassen, musste man seinen Stundenplan vorzeigen, welcher von der Schule vorgedruckt und kontrolliert wurde. Es gab festgelegte Sitzordnungen, welche die Lehrer zu Beginn des Jahres bestimmt haben. Es gab eine Menge Tests und Arbeiten, außerdem wenig Pausen. Die Schultage dauerten unterschiedlich lang (z.b. montags bis 15:30 Uhr, dienstags bis 16:30 Uhr, mittwochs bis 12:00 Uhr) weswegen ich den Unterricht oft nur schwer überstehen konnte. Alle Schüler musste sich vor jeder Unterrichtsstunde vor dem Klassenraum oder auf dem Pausenhof in einer festgelegten Reihe aufstellen und wurde dann dort vom Lehrer abgeholt. Der Unterricht bestand grundsätzlich nur daraus, dass die Lehrer:innen vorne vor der Klasse standen und unterrichtet haben. Zwischendurch vergaben sie immer wieder Aufgaben, aber so gut wie keine selbständige Arbeit oder Partnerarbeit. Die Lehrer haben immer wieder versucht mich in den Unterricht zu integrieren. Besonders im Deutschunterricht, bei dem ich dann den anderen Schülern helfen und Aufgaben erklären durfte.

Für mich war dieser Austausch sehr reich an Erfahrungen und hat mein französisches Verstehen und Sprechen definitiv verbessert. Auch meine Austauschschülerin meinte, dass ich mich nach nur 3 Wochen schon besser ausdrücken und sie mich besser verstehen konnte.

Ich würde jedem empfehlen, der überlegt einen Austausch zu machen, diese Art von Erfahrungen zu sammeln. Ich habe tiefe Einblicke in die französische Kultur bekommen und kann dadurch heute die französische Perspektive eher verstehen. In kurzer Zeit habe ich meine Französischkenntnisse verbessert, was mir in meinen Urlauben in Frankreich bisher nicht gelungen war.