„Müßiggang ist aller Laster Anfang“?! – Leonce und Lena an der GeMM

Selbstbestimmt das Leben führen und den eigenen Platz finden, der glücklich macht –zeitlose Themen, die der Literaturkurses mit dem Stück „Leonce und Lena“ lebendig gemacht hat.
Wo ist mein Platz in dieser Welt? Wie kann ich glücklich werden? Lieben dürfen, wen ich will? Uhren anhalten und das Leben genießen? Müßiggang als Credo? Diese noch immer ganz aktuellen Fragen stellten sich die Teilnehmer:innen des Literaturkurses Q1 bei der Aufführung von Georg Büchners Stück:
Prinz Leonce soll auf Wunsch seines Vaters, König Peter von Popo, verheiratet werden. Doch Leonce hat andere Pläne und flieht mit seinem Freund Valerio nach Italien, um der Fremdbestimmung des Hofes zu entkommen. Auch Prinzessin Lena vom Königreich Pipi will nicht in eine arrangierte Ehe gezwungen werden und reist mit ihren Gouvernantinnen ebenfalls nach Italien. Dort trifft sie „zufällig“ auf Leonce – oder doch durch eine Vorsehung? Denn nun nimmt das Schicksal seinen Lauf…
Mit Themen wie Sehnsucht, dem Wunsch nach Selbstbestimmung, tiefer Traurigkeit und dem Erwachsenwerden behandelt das Stück Fragen, die auch heute noch relevant sind. Deutlich wurde auch die Kritik, die Büchner an den damaligen Herrscherstrukturen nahm, denn nach König Peter von Popo fängt in dem Stück des Kurses der „frühe Wurm den Vogel“. Die Rahmenhandlung interpretierte die Aussagen des Stückes für die Zuschauer:innen kreativ und einfallsreich, sodass das Stück für alle in der Aula lebendig und anschaulich wurde. Die Schüler:innen des Literaturkurses wählten das Stück selbst aus und probten, einschließlich der Vorarbeit, fast ein Jahr lang, auch an den Wochenenden und an Feiertagen. Gemeinsam mit den Spielleiterinnen Frau „Waltsmeier“ entstand ein sehr sehenswertes Stück, geprägt von Spaß, großem Engagement, Reibung, Spielfreude und den einfallsreichen Ideen der Teilnehmer:innen. Applaus!