Schülerinnen erforschen Geschichte der Hexenverfolgung in Münster Ausstellung in der Gesamtschule Münster Mitte

Mit dem Thema Hexenverfolgung in Münster haben sich drei Schülerinnen der Gesamtschule Münster Mitte im Rahmen einer Projektarbeit auseinandergesetzt. Die Ergebnisse ihrer Recherche sind jetzt in einer beeindruckenden Ausstellung zu sehen.

Für Meike Sobolewski, Mira Kluhs und Ella Faßelt, Schülerinnen der Q2, war es eine ganz besondere Erfahrung, sich über ein halbes Jahr und sogar in den Ferien intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Darauf gestoßen sind sie durch eine Anregung der Arbeitsgruppe Frauengeschichte Münster. „Uns war wichtig, dass den Opfern der Hexenverfolgung so lange Zeit nach ihrem Tod endlich die gebührende Aufmerksamkeit zuteilwird“, so Kluhs bei der feierlichen Eröffnung am Mittwoch (10.04.). Zwar sei Münster keine Hochburg der Hexenverfolgung gewesen, doch immerhin 40 Personen, überwiegend Frauen, wurde zwischen 1552 und 1644 der Prozess gemacht. Julia Börger, die betreuende Lehrerin, bekräftigte, dass die Ergebnisse der Schülerinnen bemerkenswert seien und den intensiven Arbeitsprozess widerspiegeln würden, der auch ihr viel Freude bereitet habe. Die Ausstellung sei ein außergewöhnliches Ergebnis für eine besondere Lernleistung im Abitur.

Am Anfang stand für die Schülerinnen eine ausgiebige Recherche im Stadtarchiv und der Austausch mit Experten wie Prof. Dr. Peter Oestmann vom Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht (Universität Münster). Der Rechtshistoriker traf sich mit den drei Nachwuchsforscherinnen gleich mehrfach zu Gesprächen über die rechtlichen Aspekte der Hexenverfolgung. „Ich bin beeindruckt von der Motivation und Ernsthaftigkeit, mit der die drei an das Thema herangegangen sind. Von vielen Dingen wie etwa dem Strafgesetzbuch Constitutio Criminalis Carolina von 1532 hatten sie bereits gehört.“

Die Ausstellung behandelt rechtliche Aspekte wie den Ablauf eines Verhörs ebenso wie das Schicksal einzelner als Hexen verbrannter Frauen wie Anna Holthaus und Greta Bünichmann. Auch die Diskussion um die Benennung einer Straße nach letzterer und damit den erinnerungspolitischen Umgang der Stadt mit dem Thema zeichnen die Schülerinnen sorgfältig nach.

Die Ausstellung im Foyer des Oberstufengebäudes der Gesamtschule Mitte (Jüdefelderstraße 10) ist zurzeit werktags bis 17.00 Uhr zu sehen.