Erasmus+: Frankreich Austausch für 3 Monate (Judith M.)
Unvergessliche 3 Monate in Frankreich: Mein begeisterndes Erasmus+ Austauschabenteuer
Von April bis Juli 2023 hatte ich das überwältigende Privileg, in die zauberhafte Welt Frankreichs einzutauchen und seine einzigartige Kultur hautnah zu erleben. Ich bin Judith, und mein dreimonatiger Schüleraustausch führte mich nach Civray, in die Nähe von Poitiers. Diese unvergessliche Reise öffnete nicht nur Türen zu einem neuen Land, sondern auch zu einer Welt voller neuer Erfahrungen und erweiterter Perspektiven.
Meine Abenteuerreise begann, als ich Louise über das Deutsch-Französische Jugendwerk kennenlernte. Unsere anfängliche Kommunikation per E-Mail wurde schnell zu einem lebendigen Austausch auf WhatsApp. Unsere Verbindung wuchs mit jedem Wort, und nach längerem Schreiben wussten wir, dass wir uns persönlich treffen müssen. Letzten Sommer war es soweit: Meine Familie und ich reisten nach Civray, um Louises Familie zu besuchen.
Am 26. Dezember 2022 war der Tag der Wiedervereinigung gekommen. Louise kam mit ihrer Familie nach Münster, und wir verbrachten zwei wunderschöne Tage zusammen. Als ihre Eltern und Geschwister zurück nach Frankreich fuhren, begann für uns ein dreimonatiges Abenteuer, das unsere Bindung stärkte und uns tiefer in die französische Kultur eintauchen ließ. Louises Aufenthalt erstreckte sich von Januar bis März. Ohne Verzögerung reisten wir gemeinsam nach Frankreich zurück, und ich tauchte von April bis Juni in die lebhafte Atmosphäre von Civray ein. Unsere Zeit bei den Gastfamilien übertraf jede Erwartung und machte uns zu einem unzertrennlichen Team.
Während meiner faszinierenden Zeit in Civray hatte ich das Glück, das ländliche Leben intensiv zu erleben. Louise wohnte in einem malerischen Dorf mit gerade einmal drei Häusern. Die Familie, zu der ihre Eltern, drei Geschwister sowie eine Vielzahl von Tieren – von Eseln über Katzen und Hunden bis hin zu Schildkröten, einem Schwein und Hühnern – gehörten, schloss mich liebevoll in ihre Gemeinschaft ein. Mit den fünf Kindern in der Familie kam keine Langeweile auf, und ich genoss die Verbundenheit und die gemeinsamen Abenteuer.
Nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch in der erweiterten Verwandtschaft fühlte ich mich willkommen und integriert. Die Schule in Civray unterschied sich stark von meiner Heimatschule. Mit einem besonderen Schulbus wurden wir direkt vor der Tür abgeholt und zur Schule gebracht, die von einem imposanten Zaun umgeben war. Der Zugang erfolgte durch ein Zahlenschloss. Mein Schultag erstreckte sich von 8:30 bis 16:30 Uhr, mit Ausnahme des mittwochs, wenn er um 13:00 Uhr endete. Hausaufgaben waren fester Bestandteil des Schulalltags, jedoch wurden wir von engagierten Betreuern unterstützt, die uns bei Fragen und Lernaufgaben halfen.
Die sprachlichen Hürden überwand ich rasch, und meine Sprachkenntnisse erblühten förmlich in diesem Umfeld. Doch nicht nur die Sprache, sondern auch die kulinarische Vielfalt Frankreichs eroberte mein Herz. Neben den vertrauten Speisen entdeckte ich die köstlichen Crêpes, die ich mit ebenso viel Hingabe wie eine Pizza belegte – ein wahrer Gaumenschmaus. In meiner Umgebung begegnete ich nur wenigen Vegetariern und Veganern, was die Vielfalt der französischen Küche unterstrich.
Meine Zeit in Frankreich war geprägt von Geburtstagsfeiern, neuen Abenteuern und kulturellen Entdeckungen. Diese Erfahrung hat mich nicht nur persönlich wachsen lassen, sondern auch meine Weltsicht erweitert. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte.
Wenn ich an diesen Schüleraustausch zurückdenke, überkommt mich eine Welle der Begeisterung. Dieses Abenteuer hat nicht nur meine Sprachkenntnisse erheblich gestärkt, sondern auch meine Selbstständigkeit, Toleranz, Offenheit und Anpassungsfähigkeit auf eine Art und Weise entwickelt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Ich bin unglaublich dankbar, dass Erasmus+ mir diese Chance eröffnet hat.
Ein Schüleraustausch ist mehr als nur ein kulturelles Abenteuer – er ist eine Reise zu sich selbst, zu neuen Freundschaften und zu einem besseren Verständnis der Welt. Ich kann es kaum erwarten, diese Reise irgendwann wieder anzutreten.