Erasmus+: Zwei Wochen in Amsterdam – eine Erfahrung fürs Leben

Ich möchte euch von meinem aufregenden und unvergesslichen zweiwöchigen Auslandsaufenthalt in Amsterdam berichten. Dank des Erasmus+-Programms hatte ich die Chance, eine wahnsinnige Erfahrung zu erleben. Diese Erfahrung hat mein Leben bereichert und mir eine völlig neue Perspektive eröffnet.

Von Anfang an war ich von der Schönheit und dem Charme dieser Stadt fasziniert. Die historischen Grachten, die bunten Häuser und das lebendige Treiben auf den Straßen schufen eine einzigartige Atmosphäre. Meine Gastfamilien empfingen mich herzlich und ich fühlte mich sofort willkommen.

Es gab natürlich Höhen und Tiefen in diesen zwei Wochen. Da war zum Beispiel die sprachliche Barriere mit Deutsch und Niederländisch, aber das konnten wir ganz einfach mit Englisch lösen (und wenn man mal das Wort nicht wusste, hatte man ja sein Handy und konnte es nachgucken ).

Ich habe in der ersten Woche eine wunderschöne Bootsfahrt entlang der Grachten mit meiner Gastfamilie gemacht, ich konnte nicht nur die tolle Architektur der Stadt oder die große Anzahl der Brücken (1300) bewundern, sondern habe auch sehr viel über sie gelernt.

Das Amsterdamer Nachtleben habe ich auch kennenlernen dürfen, ich war mit meiner Gastschwester und ihren Freundinnen auf einer Party, auf der ein sehr bekannter niederländischer Sänger namens Tino Martin aufgetreten ist.

In der zweiten Woche war ich mit der Gastfamilie auf einem ,,pannenkoekenboot‘‘ (Pfannkuchen Schiff). Das ist eine Spezialität in den Niederlanden. Während wir uns so viele Pfannkuchen wie wir wollten belegen und essen konnten, sind wir ca. 50 Minuten um Amsterdam herum gefahren. (Der Rekord von den meistgegessenen Pfannkuchen bei der Fahrt sind übrigens 15 Stück.) Nicht nur die Pfannkuchen und die Fahrt waren eine neue Erfahrung, sondern auch die Aussicht von dem Boot, da man nicht, wie bei der Grachtentour, Amsterdam von innen gesehen hat, sondern von außen. Ich konnte ganz viel sehen, was ich noch nie gesehen habe.

Zudem war ich auch in einem Film, bei dem man über Holland geflogen ist, aber das war kein normaler Film, denn man hatte das Gefühl, als wenn man wirklich fliegen würde. Wenn der Film nach oben ging, hast du dich auch nach oben bewegt, wenn es nach unten ging, ist man selber auch ein Stück nach unten gegangen. Während man übers Wasser geflogen ist und eine Welle oder ein Sturm auf eine zukam, hat man Wasser ins  Gesicht gespritzt bekommen. Als wir über ein Tulpenfeld geflogen sind, hat der ganze Raum nach Tulpen gerochen. Es fühlte sich so unglaublich echt an, so eine Art von Film nennt man 5D-Film.

Aber ich hatte natürlich keine Ferien dort, ich war auch in der Schule, im Fons Vitae Lyceum. Das niederländische Schulsystem ist ganz anders als unseres, man ist acht Jahre lang in der Grundschule und man geht ab vier Jahren in die Schule. Danach geht man auf eine andere Schule, da gibt es vier verschiedene Niveaus.

Nach drei Jahren auf der weiterführenden Schule müssen die Schülerinnen ihren Lernweg wählen, ob sie Natur und Technik, Natur und Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft oder Kultur und Gesellschaft orientierten Unterricht möchten. Außerdem sind die Niederländer:innen insgesamt früher fertig. Meine Gastschwestern zum Beispiel sind genauso alt wie ich, aber haben nächstes Jahr ihren Abschluss und ich muss noch drei Jahre zur Schule gehen. Zudem mussten wir immer erst um halb zehn in der Schule sein (!) aber wiederum auch immer bis halb vier bleiben. Es ist allerdings nicht normal, dass man immer erst um halb zehn in der Schule sein muss. Im Normalfall und bei den unteren Stufen muss man um halb neun in der Schule sein. Anders ist auch die Länge der Unterrichtstunden. Wir haben 45 Minuten und im Fons Vitae Lyceum ist eine Stunde 60 Minuten lang.

Ob man es glaubt oder nicht, ich bin sehr froh, dass ich dort zur Schule gegangen bin, da auch das eine einmalige Chance für mich war. Es war eine Erfahrung und ein besonderes Erlebnis.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die diesen Auslandsaufenthalt ermöglicht haben.

Diese Reise nach Amsterdam wird für immer in meiner Erinnerung bleiben. Es war eine Zeit voller Abenteuer, neuer Freundschaften und wertvollen Erinnerungen. Ich kann nur jedem empfehlen, die Chance zu ergreifen und selbst solche Erfahrungen zu machen.

Mit lieben Grüßen

Mia-Sofie Borgmann