Erasmus+: 3 Wochen Almería – ein Erfahrungsbericht von Emilia D’Ascenzo
Vorbereitungen:
In meiner Schule, der Gesamtschule Münster Mitte, bekam ich die Information, dass wir jetzt Partner des Förderprogrammes “Erasmus+” sind. Somit haben wir als Schüler:innen die Möglichkeit einen Auslandsaufenthalt, der durch Erasmus+ unterstützt wird, zu machen. So kam ich auf die Idee, noch einmal nach Spanien zu reisen, da es mir bei dem Schüleraustausch in der Klasse 8 sehr gut dort gefallen hatte.
Ich kam ins Gespräch mit meinen Eltern und die meinten, es sei eine gute Idee und halfen mir bei der Umsetzung. Mein Vater nahm unmittelbar Kontakt zu Herrn van Megen auf. Kurze Zeit später gab es schon ein Teams-Meeting, indem er uns alles erklärte. Er sagte, wenn ich eine Unterkunft hätte, würde er sich um den Rest kümmern. Und genauso war es dann auch. Dann ging alles sehr schnell: Ein paar E-Mails wurden geschrieben, einige Anträge wurden ausgefüllt etc. und schon gab es kein zurück mehr. Und die Flüge wurden gebucht.
Kontaktaufnahme:
Durch meine bestehende WhatsApp-Verbindung zu zwei Mädchen aus Spanien nahm ich gezielt Kontakt auf und fragte nach, ob sie es sich vorstellen könnten, dass ich sie noch mal besuche. Sie antworteten sofort mit “ja” und einigten sich darauf, dass mich jede Familie für 10 Tage aufnimmt. Die eine Familie würde mich vom Flughafen abholen und die andere Familie wieder zurückbringen.
Sie waren sehr engagiert und versuchten alles daran zu setzen, dass es klappt. Ich fand die Idee super, da die Mädels auch beste Freundinnen sind und nur zwei Straßen von einander entfernt wohnen.
Zur Sicherheit, um die Feinheiten abzusprechen, planten meine Eltern dann ein Teams-Meeting mit den beiden Familien und einer Freundin meiner Mutter, die fließend Spanisch spricht. Dies verlief super und wir konnten alles mit der Unterkunft und den Flugzeiten usw. direkt klären.
Daraufhin nahm mein Vater wieder Kontakt zu Herrn van Mengen auf. Jetzt ging es ganz schnell und ich hatte die Zusage und direkt eine Bestätigung der Schule in Almería samt Stundenplan.
Erwartungen
Ich freute mich sehr auf meinen bevorstehenden dreiwöchigen Austausch in Almería, einer wunderschönen Stadt, in der südlichen Region Andalusiens in Spanien. Ich habe bereits 2022 viel über die Stadt und die Kultur gelernt als ich dort mit der Gesamtschule Münster Mitte war. Ich freute mich dies nochmal zu erleben und noch mehr Neues von der Stadt kennenzulernen. Ich war sehr gespannt auf die Gastfamilien und hoffte, meine Spanischkenntnisse zu verbessern und neue Gerichte der traditionellen Küche Spaniens kennenzulernen.
Außerdem freute ich mich auf das Wiedersehen mit meinen beiden Austausch-Partnerinnen und meinen andern Freunden des letzten Austausches. Ich war auch bereit neue Leute kennenzulernen.
Insgesamt war ich sehr aufgeregt und freute mich auf die kommenden drei Wochen in Almería.
Ich würde neue Erfahrungen sammeln können und die spanische Kultur noch besser kennenlernen.
Erfahrungen
Die Zeit in Almería war eine unglaubliche Erfahrungen und ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, die Kultur und die Menschen in Spanien kennenzulernen.
Anfangs war und ist es auch oft noch schwierig die Sprache zu verstehen, da fast alle Spanier sehr schnell sprechen und oft den Buchstaben “S” weglassen. Das ist natürlich anders als im Spanischunterricht an meiner Schule.
Ich wohnte in einer spanischen Gastfamilie, die mich sofort herzlich aufnahm. Die erste Gastfamilie sprach nur Spanisch, was zu Beginn meines Aufenthaltes eine kleine Herausforderung war, aber es half mir, mein Spanisch zu verbessern. Meine Gastfamilie zeigte mir die besten Orte, und die schönsten Stränden der Umgebung. Wir fuhren sogar in die beiden Dörfer aus denen die Eltern kamen. Mein Gastvater sagte zu seiner Tochter, dass ich eine gute spanische Aussprache habe. Dies hat mich sehr gefreut!
Innerhalb der Familie gab es viele nette Menschen, Tanten, Omas etc. die versucht haben, mit mir Spanisch zu sprechen. In der zweiten Gastfamilie wurde auch viel Spanisch gesprochen, dennoch nutzten wir auch Englisch und ein wenig Deutsch. Der Vater konnte mal gut Deutsch sprechen.
Innerhalb der Schule war es schon schwieriger in großen Gruppen von gleichaltrigen Schülern sich zu unterhalten, da man den Gesprächen nicht immer komplett folgen konnte und dann vergessen wurde auf mich Rücksicht zu nehmen.
Dennoch versuchte ich durch Zuhören der Unterhaltung zu folgen und ein wenig mitzusprechen.
Die Schule war eine öffentliche Schule in Almería und ich hatte das Glück, den Unterricht mit den spanischen Schülern zu teilen. Die Schüler und Lehrer waren meist sehr freundlich und offen und halfen mir, mich in der Schule zurechtzufinden. Ich konnte auch einige neue Freundschaften mit Schülern schließen.
Insgesamt war mein dreiwöchiger Austausch in Almería eine unvergessliche Erfahrung, die mir half, meine Sprachkenntnisse zu verbessern, neue Freundschaften zu schließen und eine neue Kultur kennenzulernen. Ich würde es jedem empfehlen, der die Chance hat, an einem Austauschprogramm teilzunehmen, da es eine unvergessliche und lebensverändernde Erfahrung sein kann.
Herausforderungen
Natürlich gab es aber auch ein paar Herausforderungen. Obwohl ich Spanischkenntnisse habe, war es immer noch schwierig zu kommunizieren, bzw. zu sagen, was man genau möchte und einfache Wünsche oder Gedanken mitzuteilen.
Die Anpassung an den Schultag war ebenfalls eine kleine Herausforderung, denn die Schule in Almería hat einen anderen Stundenplan und andere Unterrichtsmethoden als ich es gewohnt war.
Außerdem war es schwierig über einen längeren Zeitraum in einer anderen Familie mit anderen Gewohnheiten, Regeln und Tagesstrukturen zu leben. Man muss Rücksicht nehmen sich den Gegebenheiten (z.B andere Schlafenszeiten oder andere Essenszeiten) anpassen.
Man muss sich wirklich daran gewöhnen keine Person dabei zu haben, die Deutsch spricht und einen immer versteht.
Besondere Ereignisse
In der Gastfamilie unternahmen wir sehr viel. Direkt als ich ankam, waren auch in Spanien Ferien.
Wir gingen in der ersten Woche sehr oft zu den Prozessionen der Semana Santa. Dies ist einer der wichtigsten spanischen Traditionen in der Karwoche. Hier finden fast täglich Osterprozessionen statt, in denen die hermandades und corfradias, die Bruderschaften in den Städten und Dörfern Spaniens, Prozessionen abhalten, denn so wird dort traditionell Ostern gefeiert.
Diese dauerten oft sehr lang und erstreckten sich insgesamt über eine Woche.
Ich habe sogar mit meiner Gastfamilie ein traditionelles Gebäck, die “Roscos de semana Santa” in der besondern Wochen gebacken.
An anderen freien Tagen fuhren wir in die Herkunftsdörfer meiner Gasteltern. Als erstes fuhren wir in die Nähe des Flughafens Almerías, an den bekannten Plastik-Meeren vorbei. Anschließend aßen wir dort mit dem anderen Teil der Familie (Oma, Tante, Onkel, Cousins) zu Mittag und ich probierte ein traditionelles spanisches Gericht. Zum Nachtisch gab es ein weiters traditionelles Gebäck der Woche: Semana Santa die Torrijas (spanisches Osterdessert).
In dem anderen Dorf namens Isleta Del Moro gingen wir gemeinsam mit der Familie essen und erkundeten den Ort.
Dort war es unglaublich schön. Am späten Nachmittag gingen wir noch Crêpes essen und tranken einen Kaffee und trafen kurz Freunde, die auch Deutsch konnten.
Meine Austauschpartnerinnen und ich gingen auch oft gemeinsam zum Strand, wir spielten dort Volleyball.
An einem Morgen gingen wir gemeinsam die bekannten Churros con Chocolate essen.
An einem anderen Tag gingen wir in ein großes Einkaufszentrum.
An meinem letzten Wochenende besuchten wir die größere Stadt Granada. Hier fuhren wir durch die Wüste Sierra Nevada, an bekannten Drehorten von Westernfilmen vorbei. Wir liefen durch die engen Gassen Granadas und schauten uns den tollen Ort an. Dies war auch ein besonderes Erlebnis. Es hat mir sehr gut gefallen.
Sonstiges
Ich hatte das große Glück, an einem dreiwöchigen Austausch in Almería, einer Stadt in Andalusien, teilzunehmen. Die Zeit in Almería war eine unglaubliche Erfahrung für mich und ich bin so stolz auf mich, dass ich es mir zugetraut habe diese Chance zu nutzen. Ich habe die Kultur und die Leute noch einmal richtig kennengelernt. Dies ist nicht zu vergleichen mit dem Spanischunterricht an der Schule. Zusätzlich konnte ich meine Spanischkenntnisse erweitern und vertiefen.
Insgesamt waren meine drei Wochen in Almería eine unvergessliche Zeit. Ich verbrachte dort drei schöne Wochen mit zwei super netten spanischen Freundinnen und deren Familien.