Projektarbeit des ZK Geschichte Q2
Der diesjährige Zusatzkurs Geschichte der Q2 hat ein bemerkenswertes Projekt realisiert. Hier beschreibt die Teilnehmerin Rosa Decker die Arbeit:
„Die Ausstellung „Vergessenen Begegnen – NS-Opfer aus dem Münsterland“, die vom 18.01-04.02.2022 im Foyer der Bezirksregierung am Domplatz zu sehen war, beschäftigte sich mit Opfergruppen aus der NS-Zeit, die bis jetzt unvollständig erforscht sind und bis heute wenig Aufmerksamkeit erhalten haben. Um das zu ändern, legte diese Ausstellung den Fokus auf diese Gruppen. Die Ausstellung beschränkte sich auf das Münsterland. Diese Einschränkung ist jedoch notwendig, da der Ansatz, diese Gruppen zu erforschen und ihnen eine Stimme zu geben, recht neu ist. So ist diese Ausstellung eines der ersten Mosaikstücke des Bildes, das langsam entsteht und all jene abbilden soll, die zu den Opfern der NS-Zeit zählen. Dabei bleibt der Begriff des „Opfers“ umstritten.
Gemeinsam an dem Projekt gearbeitet haben Schüler*innen der Gesamtschule Münster Mitte, um genauer zu sein die Teilnehmenden des Geschichts-Zusatzkurses des Abiturjahrgangs 2022 mit Unterstützung von Herrn Peter Schilling vom Verein „Spuren finden“ sowie den Fachlehrer*innen Julia Börger und Dirk Männicke.
Die verschiedenen Opfergruppen wurden von Kleingruppen bearbeitet, die den Auftrag hatten, einige Seiten zu ihrem Thema zu erstellen. Den Anfang der Arbeit stellten Besuche in verschiedenen Archiven dar.
Danach ging es an die Textarbeit: Schreiben, korrigieren, erweitern und schließlich die Textabgabe. Eine weitere Schüler*innengruppe hat dann all die eingereichten Beiträge zusammengeführt und zu einer anschaulichen Broschüre verarbeitet.
Der erste Archivbesuch war am 14.09.2021, das Abgabedatum für die Druckerei Anfang Januar 2022. Insgesamt war es sehr wenig Zeit, um alles vernünftig fertigzustellen, aber irgendwie haben wir es geschafft. Wissenschaftliches Arbeiten und Grafikdesign von jungen Menschen, die den Kopf gerade eigentlich voller Sprachanalysen und Kurvendiskussionen haben. Eine gelungene Herausforderung mit einem spannenden Thema, das wir ausnahmeweise vielleicht sogar noch nach unserer Schulzeit nicht zu schnell vergessen und noch eine Weile in unseren Köpfen behalten werden!“
Die Ausstellung war Ende Januar/Anfang Februar aufgrund der coronabedingten Situation nur für angemeldete Schüler*innengruppen geöffnet. Eine offizielle Eröffnung für die breite Öffentlichkeit ist für Oktober 2022 geplant.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Leon Krämer von der Münster School of Design, dass er uns die gelungenen Fotos zur Verfügung gestellt hat!