Die Gesamtschule Münster Mitte l(i)ebt Vielfalt

Während der Münsteraner Woche gegen Rassismus „Münster l(i)ebt Vielfalt“ beschäftigten sich die Kolleg.innen der GEMM mit unbewussten Denkmustern, die rassistische Verhaltensweisen unwillkürlich reproduzieren können, und zwar auch in pädagogischen Institutionen wie Schule und  Universität sowie in der Lehramtsausbildung. Mehr als 120 Lehrer.innen, Referendar.innen und Freunde der GEMM hörten einen Online-Vortrag, in dem Prof. Karim Fereidooni Rassismus als eine Konstruktion entlarvte, die wir alle im Laufe unserer Sozialisierung erlernen. Er forderte zur Bereitschaft auf, sich mit diesem „rassistischen Wissen“, welches zur Ausgrenzung und Benachteiligung von Menschen führt, auseinanderzusetzen.

In einem weiteren zweitägigen Workshop verfolgte eine Gruppe von Lehrer.innen einen „nicht-universitären Ansatz“ von Phoenix e.V., in dem es ebenfalls darum ging, blinde Flecken in der Wahrnehmung aufzudecken, wenn es um subtile rassistische Botschaften geht. Hier geriet u.a. Kinder- und Jugendliteratur in den Fokus, auch Comics wie „Tim und Struppi“ und „Fix und Foxy“ sowie Romane wie „Jim Knopf“, „Pippi Langstrumpf“, „Tom Sawyer“ oder „Vom Winde verweht“ und sogar „Harry Potter“.

Die Lehrer.innen der Gesamtschule Münster Mitte wollen in einem Arbeitskreis prüfen, ob unterrichtlich in einzelnen Fächern Situationen auftreten können, die antirassistischen Kriterien nicht standhalten. Es wurde etwa der „race/races“ -Begriff genannt, der in Englischbüchern verwendet wird, obwohl er wissenschaftlich haltlos und inzwischen aus dem deutschen Grundgesetz getilgt ist. Der Arbeitskreis will Lernpläne und Curricula in verschiedenen Fächern unter die Lupe nehmen und untersuchen, ob die Didaktik antirassistischen Kriterien genügt oder ob auch hier vielleicht vereinzelt blinde Flecken schlummern.

Die Zusammenarbeit mit verschiedenen außerschulischen Kooperationspartnern soll verstärkt und ausgebaut werden. Vor den Sommerferien folgt eine Projektwoche, in der Schüler.innen aller Jahrgangsstufen die Möglichkeit haben, sich aktiv und handlungsorientiert –  aber auch mit Spaß –  dem Thema zu stellen.